top of page

Räuchern - das Erbe unserer Ahnen

Aktualisiert: 27. Dez. 2021



Das Räuchern hatte auf mich bereits seit meinen Kindertage eine besondere Magie. Ich habe die Momente geliebt, als der Pfarrer mit dem Weihrauchkessel vorbei an den Bankreihen der Kirchen ging. Als Ministrantin konnte ich gar nicht genug bekommen von dem heiligen Rauch und ließ mich gerne davon einhüllen, wie von einem Mantel.


So ist das Räuchern für mich schon seit Jahrzehnten, und wer weiß, vielleicht auch schon seit Jahrhunderten oder Jahrtausenden nicht nur bloßes Verbrennen von Räucherwerk. Es ist ein Ritual, ein Beruhigen des Verstandes, ein Öffnen des Herzens. Die Gerüche sprechen Regionen in mir an, die mit Dingen verbunden sind, die mein Verstand nicht erklären und begreifen kann. Das Ritual des Räucherns und das Räucherwerk spannen einen Bogen zu gewesenen Generationen, dem Wissen der Ahnen, zu meinem Unterbewusstsein, meinem Urvertrauen und einer spirituellen Urquelle.

Es gibt viele Anleitungen zum Räuchern, viele Rituale, die man ausprobieren kann. Die Wirkungsweisen von unterschiedlichstem Räucherwerk ist vielfältig und die Auswahl nahezu unendlich groß.


Bis auf ein paar Basics und Dinge, die man bei der Handhabung beachten sollte, gibt es meiner Meinung nach beim Räuchern kein Richtig und Falsch. Auch was Traditionen betrifft. Das Räuchern stammt aus der Zeit der Germanen, Kelten und anderen Naturvölkern. Aus dieser Zeit vor ein paar tausend Jahren gibt es sehr viele Traditionen, die nicht schriftlich, sondern nur mündlich festgehalten und überliefert wurden. Oft unterschieden sich diese Traditionen sogar von einem Dorf zum nächsten. Vielleicht hast du Großeltern, die dir noch ein paar alte Bräuche erzählen können oder dir als Kind dieses Wissen bereits mit auf den Weg gegeben haben.


Ich möchte dir raten, instinktiv zu handeln. Tue das, was sich gut für dich anfühlt. Alles darf, nichts muss! Vor allem beim Räuchern und bei Ritualen. Nichts soll dir Stress oder Druck machen. Das Räuchern soll dich von den Fesseln des Alltags und der "Realität" befreien und dir Zugang zu Ebenen bereiten, die nur schwer zu beschreiben sind. Es beruhigt deinen Körper und deinen Geist. Es verbindet dich mit deinem Herzen und deiner Seele.


Sei also bereit für die Wunder der Natur!

Das Räucherwerk


Verlass dich bei der Auswahl des Räucherwerks auf deine Intuition, deinen Riecher. Wähle die Mischung oder das Kräutlein, dass gerade passend für dich erscheint.

Rieche am Räucherwerk, zerreibe Kräuter zwischen deinen Fingern und fühle und rieche, ob du genau das gerade brauchst. Spür die Energie und die Seele der Pflanze und lass deinen Bauch entscheiden. Hör auf dein Gefühl.


Jedem Kraut, jedem Harz sind andere Qualitäten zugeschrieben. Hierzu gibt es unzählige Bücher, wenn du dich näher mit der Materie beschäftigen willst.


Meine Lieblingsbücher zum Thema verlinke ich dir unten.


Du kannst Räuchermischungen auch ganz einfach selbst herstellen.

Verwende dafür z.B. die Tannen- oder Fichtennadeln deines Advent- oder Türkranzes und Christbaums. Achte hierbei darauf, dass du die Nadeln zum Räuchern nur dann verwendest, wenn sie aus einem Wald oder einer Kultur kommen, wo du weißt, dass biologisch und nachhaltig gearbeitet wurde. Ganz einfach kannst du auch Zweige nach einem Sturm bei einem Waldspaziergang vom Waldboden aufsammeln. Dazu eignen sich hervorragend Fichte, Tanne, Kiefer, Latschenkiefer, Lärche (verliert ihre Nadeln im Herbst) und Douglasie. Finger weg von Eibe - sie ist giftig!


Was sich im Winter auch toll anbietet, ist das Trocknen von Zitrusfruchtschalen. Für mein Immunbooster Rezept brauche ich im Winter oft Zitronen und Orangen. Früchte wasche ich vor dem Verzehr oder Pressen heiß ab, falls ich die Schale verwenden möchte, da sie oft mit einer Wachschicht zur Konservierung überzogen sind. Nach dem Auspressen schneide ich mit einem Messer die Schale so gut es geht runter und lege sie für ein paar Tage zum Trocknen auf Küchenpapier, Backpapier oder Karton auf. Die Zitrusfruchtschalen eignen sich nicht nur als frisch fruchtige Räucherzutat, sondern auch als geschmacklich angenehme Zutat für frische Tees oder gerieben als Beigabe zu Speisen wie z.B. Salaten, Bäckerei, Müsli, ...


Mit Fichtennadeln und Orangenschale hast du bereits eine ganz herrliche Mischung selbst gemacht. Verfeiner noch mit ein bisschen Lavendel, Rosenblüten und Fichtenharz oder Weihrauch, und das Räuchererlebnis ist perfekt!


Falls du selbst noch keine Wildkräuter sammelst, schau doch einfach mal in deiner Küche in die Gewürzlade. Hier verstecken sich tolle Schätze, die du zum Räuchern verwenden kannst. Mediterrane Kräuter, wie z.B. Rosmarin, Thymian, Majoran, Ysop, Lorbeer und Zimt eignen sich hervorragend als Räucherwerk.

Probier’s einfach aus und lass mich wissen, wie du es findest.


Und falls du doch Wildkräuter sammeln möchtest, dann leg ich dir meinen Online Workshop "Wildkräuter kann jeder", der im Frühjahr stattfinden wird, sehr ans Herz. Dabei erfährst du alles was du zum Einstieg brauchst, um selber sammeln, trocknen und sie auch verwenden zu können.


Hier noch eine wichtige Anmerkung - sammle nur, was du ganz sicher bestimmen kannst und wo du mit Sicherheit weißt, dass es deinem Körper wohltuend ist und ihm nicht schadet oder sogar giftig ist. Vorsicht bitte auch bei Kindern oder wenn du in anderen Umständen, wie z.B. in der Schwangerschaft, Stillzeit,... bist oder gewisse Dinge nicht verträgst.


Finde die richtige Variante


Kohle auf Sand in der Räucherschale oder in der Räucherpfanne

Stövchen